Segmente sind eine der zentralen Schaltstellen in Marketing Automation. Sie sind das Verbindungsstück zwischen deinen Kontakten und den Emails, die du ihnen sendest.
Mithilfe von Segmenten kannst du deine Kontakte in Gruppen mit bestimmten Eigenschaften einteilen. Dann kannst du diesen Gruppen personalisierte Emails senden, die ihren spezifischen Bedürfnissen entsprechen.
Später kannst du Segmente auch verwenden, um auf diese Gruppe zugeschnittene Kampagnen zu starten. In diesem Tutorial konzentrieren wir uns auf deine ersten Schritte mit Segmenten: Erstelle Segmente und sende deinen Segmenten passende Emails.
Dein erstes Segment: Kontakte mit Emailadressen
In Friendly Automate hast du bekannte und unbekannte Kontakte. Unbekannte Kontakte sind Website-Besucher, von denen du noch keine personenbezogenen Daten bekommen hast. Sie sind lediglich über ihre IP-Adressen identifiziert.
Bekannte Kontakte sind Besucher, von denen du einen Namen und eine Emailadresse erhalten hast. Natürlich kannst du nur diesen Kontakten Emails schicken. Das erste Segment, das wir erstellen, ist daher: Kontakte mit Emailadressen.
Klicke dazu in Friendly Automate links auf Segmente und dann rechts oben auf «Neu».
Du kannst jetzt einen Namen für dein Segment eingeben, zum Beispiel «Kontakte mit Emailadressen». Wenn du denkst, dass der Name nicht selbsterklärend ist, kannst du unter «Beschreibung» kurz erklären, was in diesem Segment enthalten ist. Über den Button «Anwenden» oben rechts kannst du deinen Fortschritt jederzeit speichern.
Die Felder «Alias» sowie «Public name» werden beim Speichern automatisch ausgefüllt, wenn sie vorher leer waren. Die Einstellungen rechts kannst du für deine ersten Segmente ignorieren.
Klicke jetzt auf den nächsten Reiter «Filter». Hier kannst du einen oder mehrere Filter für dein Segment einrichten.
Damit dieses Segment nur Kontakte enthält, von denen du eine Emailadresse hast, wähle aus dem Dropdown-Menü die Option «Email». Dann wählst du als Bedingung «nicht leer».
Damit hast du dein Segment bereits erfolgreich erstellt! Du kannst das Segment jetzt über den Button oben rechts sichern und schliessen.
Das bringt dich auf die Übersichtsseite für das Segment. Scrolle nach unten, um alle Kontakte zu sehen, die im Segment enthalten sind. Es kann 1–2 Minuten dauern, bis das Segment aktualisiert ist.
Segmente sind übrigens dynamisch. Das bedeutet, dass neue Kontakte, die die Kriterien für das Segment erfüllen, laufend automatisch hinzugefügt werden. Und Kontakte, die die Kriterien nicht mehr erfüllen, werden laufend entfernt.
📣 Und Leads ohne Emailadressen?
Was ist mit den Leads, die anonym deine Webseite besuchen und die du daher nicht per Email oder über Kampagnen erreichen kannst? Motiviere diese Leads über Focus Items (Popups) oder Kontaktformulare dazu, mit deinem Unternehmen Kontakt aufzunehmen. Beides kannst du mit Friendly Automate einfach erstellen.
Hier findest du ein Tutorial für ein Kontaktformular:
Erstelle dein erstes FormularWeitere Segmente
Du kannst jetzt weitere Segmente erstellen, um deine bekannten Kontakte in sinnvolle Gruppen für personalisierte Inhalte zu unterteilen.
Wir stellen dir hier einige Beispiele vor, die sehr einfach umzusetzen sind, aber dir bereits erste Möglichkeiten eröffnen, deine Leads persönlicher zu erreichen. Davon ausgehend sind deiner Kreativität keine Grenzen gesetzt – mit etwas Fantasie und der Kenntnis deines Unternehmensprofils kannst du genau diejenigen Kund:innen mit genau derjenigen Botschaft ansprechen, die für sie relevant ist.
Kommuniziere in der richtigen Sprache
Eine einfache, aber unter Umständen wichtige Personalisierung betrifft die Sprache. (Unsere Firma Friendly hat ihren Sitz in der viersprachigen Schweiz!) Wenn du die Möglichkeit hast, deine Leads in ihrer bevorzugten Sprache anzusprechen, dann nutze diese Chance.
Erstelle dafür wie oben beschrieben ein neues Segment zum Beispiel mit dem Titel «Sprache Deutsch». Wechsle in den Reiter «Filter» und erstelle zuerst wieder den Filter «Email» – «nicht leer».
Erstelle jetzt einen zweiten Filter für die Sprache. Wähle dafür aus dem oberen Dropdown-Menü «Bevorzugte Sprache» und dann unten zum Beispiel «Deutsch».
Jetzt kannst du das Segment sichern und schliessen.
📮 Sende deinem Segment eine Email: Um diesem Segment eine Email zu schicken, klicke in Friendly Automate links auf «Channels», dann «Emails», und dann oben rechts auf «Neu».
Es öffnet sich ein Popup. Wähle dort «Neue Segment E-Mail».
Rechts kannst du jetzt das entsprechende Kontakt-Segment auswählen, an das die Email verschickt werden soll.
Jetzt kannst du eine der vorhandenen Vorlagen auswählen, oder eine ganz neue Email aufsetzen (wir empfehlen dafür die Vorlage «Hello»). Über den «Builder» kannst du die Email dann bearbeiten.
Überzeuge deine neugierigsten Leads
Neugierige Besucher zeichnen sich dadurch aus, dass sie deine Webseite in letzter Zeit häufig besucht haben, aber ohne einen Kauf abzuschliessen. Deinen neugierigen Besucher:innen möchtest du die letzten Kaufhindernisse aus dem Weg räumen. Zeige ihnen zum Beispiel Produkt-Bewertungen, erläutere die Rückgaberichtlinien oder biete ihnen eine versandkostenfreie Lieferung für den ersten Kauf an.
Erstelle also wieder wie oben beschrieben ein neues Segment zum Beispiel mit dem Titel «Neugierige Leads». Wechsle in den Reiter «Filter» und erstelle zuerst wieder den Filter «Email» – «nicht leer».
Erstelle dann einen zweiten Filter «Anzahl Besuchte URLs». Dieser Filter fragt ab, wie viele unterschiedliche URLs, das heisst Unterseiten deiner Webseite ein Lead besucht hat.
Wähle die Bedingung «größer als» und einen Wert, der für deine Webseite Sinn macht, um einen interessierten Lead abzubilden. Wenn du nur ein oder zwei Produkte oder Services verkaufst, wird dieser Wert kleiner sein, als wenn du einen Webshop mit 200 verschiedenen Produkten betreibst.
Eine weitere Möglichkeit, grosses Interesse abzufragen, ist über den Filter «Page sessions». Dieser Filter liest aus, wie häufig der Lead deine Webseite insgesamt besucht hat. Wähle auch hier wieder als Bedingung «größer als» und einen Wert, der entsprechend deinem Angebot ein intensives Interesse abbildet.
Du kannst dich natürlich auch entscheiden, nur einen der beiden Filter «Anzahl Besuchte URLs» und «Page sessions» zu verwenden, je nachdem, was für dein Angebot besser passt.
Als nächstes erstellst du einen Filter «Zuletzt aktiv». Als Bedingung wählst du «größer als» und dann den gewünschten Zeitwert, zum Beispiel «-30 Tage». Das bedeutet, dass alle Kontakte erfasst werden, die innerhalb der letzten 30 Tage aktiv waren.
Zuletzt möchtest du abklären, dass dein Lead noch nicht Kundin deines Unternehmens ist. Wähle dazu aus dem Dropdown-Menü den Filter «Phase», wähle die Bedingung «nicht gleich» und den Wert «06 Kunde». Erstelle dann einen zweiten Filter «Phase» mit der Bedingung «nicht gleich» und dem Wert «07 Promoter».
Es gibt noch eine andere einfache Möglichkeit, um ohne Phasen oder Sales-Integration den Kunden-Status abzufragen: Frage ab, ob die Kundin bereits einmal die Bestellung-abgeschlossen-Seite deiner Webseite besucht hat.
Erstelle dafür einen Filter «URL besucht», wähle die Bedingung «nicht wie» und trage als Wert den Teil der URL ein, der die Bestellung-abgeschlossen-Seite deiner Webseite eindeutig identifiziert.
Damit hast du alle Filter erstellt, um abzuklären, dass dein Lead eine Emailadresse hat, deine Webseite kürzlich und oft besucht hat und noch keinen Kauf getätigt hat. Jetzt kannst du deinen neugierigen Leads wie oben beschrieben eine personalisierte Email schreiben.
Reaktiviere kalte Leads und inaktive Kund:innen
Ein weiteres sinnvolles Segment kann umgekehrt deine kalten Leads betreffen, also solche, die sich vor längerer Zeit für deine Marke oder deine Produkte interessiert haben, aber schon lange inaktiv sind. Es kann Sinn machen, nur dieser Gruppe, die neue Motivation braucht, besondere Rabatte oder interessante Informationen anzubieten.
Erstelle dafür wieder wie oben beschrieben ein neues Segment zum Beispiel mit dem Titel «kalte Leads». Wechsle in den Reiter «Filter» und erstelle zuerst wieder den Filter «Email» – «nicht leer».
Wähle dann aus dem Dropdown-Menü als zweiten Filter «Zuletzt aktiv». Als Bedingung wählst du «kleiner als» und dann den gewünschten Zeitwert, zum Beispiel «-90 Tage». Das bedeutet, dass alle Kontakte erfasst werden, die 90 Tage oder länger nicht aktiv waren.
Ein ähnliches Segment betrifft inaktive Kund:innen. Dafür würdest du dieselben Filter wie für die kalten Leads erstellen (Email nicht leer und zuletzt aktiv vor längerer Zeit), und dazu würdest du abfragen, ob die Person bereits Kundin ist oder nicht. Wähle dazu aus dem Dropdown-Menü den Filter «Phase», wähle die Bedingung «gleich» und den Wert «06 Kunde».
Oder du kannst wieder die oben beschriebene Möglichkeit benutzen: Du fragst ab, ob die Kundin bereits einmal die Bestellung-abgeschlossen-Seite deiner Webseite besucht hat.
Erstelle dafür einen Filter «URL besucht», wähle dieses mal die Bedingung «enthält» und trage als Wert den Teil der URL ein, der die Bestellung-abgeschlossen-Seite deiner Webseite eindeutig identifiziert.
Sichere und schliesse das Segment. Jetzt kannst du kalte Leads und inaktive Kund:innen mit der Botschaft ansprechen, die sie brauchen, um ihr Interesse für dein Unternehmen zu erneuern.
Belohne treue Kund:innen
Bestehende Kund:innen zu halten und wieder zu einem Kauf zu motivieren ist 5x günstiger als Neukunden anzuwerben (lies dazu unseren Blog-Post). Belohne die Treue deiner Bestandskund:innen mit besonderen Angeboten wie einer kostenlosen Geschenkverpackung, Überraschungen, speziellen Bundles, schneller Nachbestellungsmöglichkeit oder frühem Zugang zu neuen Produkten.
Erstelle dafür wieder wie oben beschrieben ein neues Segment zum Beispiel mit dem Titel «Treue Kund:innen». Wechsle in den Reiter «Filter» und erstelle zuerst wieder den Filter «Email» – «nicht leer».
Um den Kundenstatus deiner besonders engagierten Kunden abzufragen hast du mehrere Möglichkeiten. Einerseits kannst du die Phase deiner Kundin abfragen. Wähle dafür den Filter «Phase», die Bedingung «gleich» und den Wert «07 Promoter».
Eine andere Möglichkeit ist es, Kunden anhand des Lead-Scoring zu filtern. Wähle dafür den Filter «Punkte», die Bedingung «größer als» und als Wert eine Punktzahl, die in deinem Lead-Scoring-Modell einen besonders engagierten Kunden abbildet.
Natürlich kannst du auch hier zusätzlich die Filter «Anzahl besuchte URLs» und «Page Sessions» verwenden.
Wenn du das Kaufverhalten deiner Kund:innen detaillierter in Friendly Automate abbilden möchtest, brauchst du eine erweiterte Integration deiner Sales-Software mit Friendly Automate. Ab dem Business-Abonnement von Friendly Automate ist diese Integration verfügbar, inklusive Setup und unbegrenztem Support. ☎️ Sprich uns an, wir helfen dir gerne.
Sprich die Interessen deiner Besucher an
Und schliesslich: Sende deinen Leads personalisierte Emails, die ihren Interessen entsprechen. Dafür hast du zwei einfache Filtermöglichkeiten.
Erstelle wieder wie oben beschrieben ein neues Segment zum Beispiel mit dem Titel «Interesse an Krimis». Wechsle in den Reiter «Filter» und erstelle zuerst wieder den Filter «Email» – «nicht leer».
Du kannst jetzt nach Tags fragen, die du deinen Kontakten entsprechend ihren Interessen zugeordnet hast. Erstelle dafür den Filter «Tags» und dann die Bedingung «einschließlich». Jetzt kannst du bereits vorhandene Tags aus dem Dropdown-Menü auswählen oder neue Tags hinzufügen (neue Tags bestätigen mit Enter).
Eine andere Möglichkeit ist es, auszuwerten, ob deine Leads eine bestimmte Unterseite auf deiner Webseite besucht haben. Für diese Option wählst du den Filter Filter «URL besucht». Wähle die Bedingung «enthält» und trage als Wert den Teil der URL ein, der die betreffende(n) Unterseite(n) eindeutig identifiziert, zum Beispiel «krimis».
Vielleicht möchtest du beide Möglichkeiten verwenden, aber du möchtest, dass die eine oder die andere Bedingung zutrifft. Dafür kannst du die Verknüpfung «oder» verwenden.
Bisher haben wir alle Filter mit «und» verknüpft. Bei der Verknüpfung «oder» musst du folgendes beachten: «oder» bezieht sich auf alle vorangehenden Filter.
Das heisst, wenn du den Filter «URL besucht» mit der Verknüpfung «oder» an die bisherigen Filter anschliesst: Der Kontakt hat entweder eine Emailadresse und bestimmte Tags, oder der Kontakt hat deine Webseite besucht – aber vielleicht keine Emailadresse angegeben.
Das bedeutet, dass du nach der Verknüpfung «oder» die Emailadresse nochmals abfragen musst:
Jetzt kannst du deinen Leads wie oben beschrieben eine personalisierte Email schreiben, die ihren Interessen entspricht.
Nächste Schritte
Diese einfachen Segmente sind erst der Anfang. Insbesondere lohnt es sich, dir anzuschauen, welche spezifischen Informationen du über deine Leads entsprechend deiner Marketingstrategie sammelst, und genau diese Informationen in Segmenten zu erfassen. Es gibt unzählige Möglichkeiten, Filter anzulegen und zu verknüpfen.
Als nächstes kannst du dann deinen Segmenten nicht nur direkt Emails schicken, sondern die Segmente als Grundlage einer Kampagne (eines Workflows) verwenden. Damit kannst du zum Beispiel anhand eines identifizierten Interessengebiets eine Email versenden, dann auswerten, ob dein Lead die Email geöffnet und auf welche Links er geklickt hat, um dann entsprechend weitere Aktionen folgen zu lassen.
Hast du noch Fragen? Gerne helfen wir Dir per 📧 E-Mail, ☎️ Telefon und 👩💻 Videoanrufen.
Hier gelangst du zurück zur Hilfe-Startseite:
Friendly Automate